Isolde "Dolly"

Hüther

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Die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg waren für Dolly Hüther kein einfacher Weg und geprägt von Geldnöten. Einer der Gründe warum sie sich seit den 1970er Jahren für Frauen und deren Rechte einsetzt.

Als Isolde Hüther kam sie 1932 in Gersweiler auf die Welt.

Ihre Eltern waren überzeugte Nationalsozialisten, der Krieg war für ihre schulische Laufbahn ein einschneidender Abschnitt, welcher sie bis heute prägt. Sie brach die Schule ohne Abschluss ab und hatte Gelegenheitsjobs.

Man hat sich eine Lehre gesucht. Da es nicht sehr viel nach dem Krieg (...) gab, gab es natürlich auch sehr sehr wenig Lehrstellen.

Dolly Hüther über die Ausbildungssituation nach dem Krieg

Nach dem Abschluss der Ausbildung zur Zahnarzthelferin heiratete Dolly jung und musste sich neben dem Haushalt um fünf Kinder kümmern. Nebenbei war sie zeitweise als Hausmeisterin tätig, was ihr kaum Zeit für andere Dinge ließ.

Als sie 1966 ein weiteres Mal schwanger wurde, entschied sie sich zu einer Abtreibung. Fünf Jahre später sorgte sie zusammen mit namenhaften Persönlichkeiten wie Alice Schwarzer und Senta Berger in der gesamten Bundesrepublik Deutschland für Aufruhr: Als Teil des Spiegel-Artikels „Wir haben abgetrieben!“(Stern, 6. Juni 1971) bekannte sie sich gemeinsam mit 374 anderen Frauen öffentlich dazu abgetrieben zu haben und appellierte für die Streichung des Paragraphen §218, der bis heute besagt, dass bestimmte Formen der Abtreibung strafrechtlich verfolgt werden.

Mit Willy Brandt als Vorbild trat sie 1977 in die SPD ein, wenig später zudem in die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF).

Ihr Ehemann, der bereits verstarb, war von dieser Idee nicht begeistert. Doch Dolly setzte sich durch und wurde sogar in den Vorstand gewählt. Später war sie dort jahrelang stellvertretende Landesvorsitzende.

Überall (...) Schlamm, Dreck. Es hat gestunken. (...) Das war schon eine ganz ganz schlimme Geschichte.

Dolly Hüther über das Jahrhunderthochwasser 1947/1948

Bis heute ist Dolly Hüther aktive Autorin und schrieb schon zahlreiche Bücher. Von 1997 bis 2014 besuchte sie als Seniorinnenstudentin Vorlesungen und Seminare an der Universität in Saarbrücken, unter anderem Sozialpsychologie und Friedensforschung. Außerdem setzt sie sich für die aktive Sterbehilfe ein. 

Ausbildung

Ausbildung zur Zahnarzthelferin

Berufliche Laufbahn

Hausfrau und Mutter

Hausmeisterin

Politisches und gesellschaftliches Engagement

Mitglied Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF)

Später dort langjährige Vorsitzende

Politische Laufbahn

1977: Eintritt in die SPD

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Steckbrief

Geboren:

1932

Geburtsort:

Saarbrücken-Gersweiler

Thema:

Kultur, Politik, Frauen

Funktion:

Autorin und Politikerin

Mediathek

Konfirmation 1956
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